Sonntag, 7. Oktober 2012

Schon 2 Monate in Kenia - Wie schnell die Zeit vergeht!

Gestern vor 2 Monaten bin ich sehr gut auf der Station angekommen. Ich wurde sehr warmherzig willkommen geheißen. Meine Teamleute sind sehr nett und offen. Im Teamhaus, in dem ich wohne, sind 4 Männer (3 Kenianer, 1 Deutscher) und 9 Frauen (4 Kenianer, 5 Deutsche). Außerdem leben auf der Station noch 2 deutsche Familien, 3 kenianische Familien und 4 Caretaker, die in den Kinderheimen wohnen.
Die Zeit ist bisher sehr schnell vergangen. Ich weiß gar nicht, wo sie hin ist. Aber ich habe auch vieles erlebt (Urlaub in Mombasa, Schulstart, Bauprojekt, Teamleben in Kenia,...). Auch musste ich erstmal meinen Platz im Team finden. Ganz sicher bin ich nicht, ob ich ihn gefunden habe, aber ich fühle mich wohl. Für die meisten bin ich die Lehrerin (Mwalimu) und Näherin. Es gibt einen kleinen Raum, in dem eine Nähmaschine steht. Ich habe mich darüber sehr gefreut und nun bringt mir jeder seine Kleidung zum Reparieren oder Material zum Nähen.
In der Schule brauchte ich erstmal einige Tage, bis sich die Routine gefunden hat. Ich brauche zum Glück kein Material und Arbeiten erstellen. Das ist alles von Deutschland vorgegeben. Aber ich muss mich manchmal sehr intensiv in das Thema einlesen, wie zum Beispiel in Physik oder Arbeitslehre. Doch das Unterrichten macht sehr viel Spaß.
die Schüler putzen jeden Freitag die Schule.











Anfang September hat mein Stationsleiter geheiratet. Das war für mich die erste kenianische Hochzeit. Doch Wochen zuvor brach die Panik aus, weil ich noch ein Kleid brauchte. Nach langen Suchen habe ich in der Stadt ein passendes gefunden und prompt einen Heiratsantrag beim Abendbrit bekommen. Dieser kam von Benja aus meinem Team, nur gespielt, aber dafür war es sehr erheiternd. Bei der Hochzeit waren über 1000 Leute zu der Feier auf dem Ngechek-Compound. Der Großteil kam aus der Nachbarschaft. Es wurde zu Mittag gegessen, während das Programm mit verschiedenen Reden und Tanzeinlagen lief. Nach dem Kaffee wurde die Feier beendet.
Während der Trauung am Vormittag präsentierten wir als Ngechek-Familie ein Lied ("Great is thy faithfulness") und die Massai bereicherten die Trauung mit 2 Liedern(s. Foto).  Nach dem Wochenende war die gesamte Station sehr müde und wir Teamleute haben beschlossen, dass jeder einen freien Tag dafür nehmen kann. Diese Entscheidung wurde von dem Stationsleiter zerschlagen. ;(   SO ist das Leben halt; man muss nehmen, was man bekommen kann.                                                                     

 Hier singen wir das Lied in der Gemeinde. Auf dem Video ist die Gesangeseinlage der Massai. Ich weiß nicht, was sie singen; übersetzt wurde der Gesang leider nicht. Es ist aber interessant zu sehen, wie sie tanzen und was sie für kräftige Stimmen haben.

Unten auf dem Foto sind "die hübschen Damen von Ngechek" zu sehen.









So, das sollte erstmal einen kleinen Einblick in das Stationsleben geben. Ich schreibe demnächst noch ausführlicher über Mombasa und das zu Anfang erwähnte Bauprojekt.

Kwa heri, eure Jenni

Donnerstag, 2. August 2012

Einführungswochentrubel mit 32 Kurzzeitlern und ein stressiger Monat der Juli

Nachdem ich von meinem Entsendungsgottesdienst nach Haiger zurück gekehrt bin, war die Einführungswoche der 32 Kurzzeitler im Gang. Dienstag (3.07.) nachmittag bin ich mit den zukünftigen Lernhelfern in die Deutsche Fernschule nach Wetzlar gefahren, damit wir einen Einblick in das Material und die Kommunikation zur Benotung erhalten. Jeden Abend fand ein Programm für die Kurzzeitler statt, bei dem wir entweder helfen mussten oder eingeladen waren. Einen Abend haben wir einen Ngechek-Abend gemacht, zudem Karin und Rüdiger eingeladen haben. Mit mir kommen noch 3 IJFD´ler auf die Station.
Dann kamen noch viele Gäste (40) zum Impulstag zu Besuch. Der Impulstag findet (soweit ich es mitbekommen habe) alle 2 Jahre statt und dient der Erbauung und dem Richtungswechsel der Mitarbeiter. Dieses Jahr stand der Tag unter dem Thema "Teamleben - und wie es gelingen kann". Obwohl es Pizza zum Mittag und gesponsorten Kuchen zum Kaffee gab, war ich viel in der Küche zugange. Kurz vor den Pausen ging ich nach unten zum Decken und während der Pausen wurde schnell gespült, damit ich pünktlich zum Vortrag wieder im Saal war. Das Thema, obwohl schon mehrfach gehört, ist wichtiger denn je für so ein unterschiedliches Team, wie es in Afrika auf den Stationen der Fall ist.
Am 13.07 wurde das A-Team verabschiedet. Jeder der sieben Kenianer wurde von mind. 2 Bekannten an dem Abend besucht. Ich habe auch Besuch bekommen: Silke aus Hildesheim hat mich an dem Wochenende besucht. Wir haben extra eine Wohnung bekommen, in der wir unsere Ruhe hatten und bis spät quatschen konnten.  Auf jeden Fall war der Abschiedsabend der Kenianer mit einem vollen Programm: Lieder, Interviews, 2 Predigten, Fotos, Segnung. Vormittags ist die Familie Nullmeier wieder zurück nach Kenia geflogen.
So langsam kehrte wieder Ruhe in Haiger ein. Es kamen weniger Gäste. Durch die Schulferien haben mehr Mitarbeiter mit Familien auch daheim zu Mittag gegessen, sodass wir von Woche zu Woche weniger am Tisch waren.
Ende Juli hatte ich dann endlich (!) eine Woche Urlaub, die ich zum Packen und Verabschieden nutzen konnte. Der Juli hatte es mit dem ständigen Zimmer-/Wohnungswechsel doch in sich. Für den Moment habe ich es nicht mitbekommen, aber nach  drei Wochen liefen manche Sachen schwieriger von der Hand und die Freude nahm ab.
Doch jetzt gehts wieder bergauf und ich freue mich auf die Arbeit.

Grüßle, Jenni

URLAUB - wie das duftet! :)

Vom 23.-27.07.2012 hatte ich Urlaub. Ich bin Samstag bereits gefahren und den darauffolgenden Sonntag wieder zurückgekehrt. Da mein Auto kaputt war, wurde mir ein DigunA-Fahrzeug gestellt. Ich konnte daher völlig stressfrei mit viel Gepäck reisen. Vor dem Urlaub habe ich kräftig aussortiert, was ich wieder zu meinen Eltern bringe und nicht mit nach Afrika nehme. Das war ein ganzer Koffer voll.

reichgedeckte Picknick-Decke





Ich habe in der Woche meine Verwanten in Hannover besucht und habe mit ihnen einen schönen Tag verbracht. EInen Nachmittag bin ich zum Schwimmen nach Hildesheim gefahren (Sry an alle, die ich hätte besuchen können, aber es ging mir um dads Hohnesen-Schwimmen). Jeden Sommer war ich bei schönem Wetter abends für eine Stunde schwimmen. Zusammen mit meiner Freundin Mirie habe ich für viele Prüfungen gelernt (wie gerne erinner ich mich da an Thermodynamik :) ). Naja, mit ihr hatte ich mich zum Schwimmen verabredet. Im Anschluss haben wir gepicknickt und den Sonnenuntergang beobachtet. Ehe ich aus Hildesheim weggekommen bin, war es 23:30 Uhr.

Zu meiner Schwester "musste" ich natürlich auch noch fahren. Eigentlich nur zum Frühstücken; aber daraus wurde ein ganzer Tag. Während meine Schwester mit Philine schwimmen war, bin ich mit der kleinen Juliane und der Oma in den Kraterzoo (kleiner Zoo mit einheimischen Tieren und allerlei Federvieh aus aller Welt). Zum Abendbrot haben wir uns wieder bei meiner Schwester eingefunden. Ich habe die Zeit mit meinen Nichten sehr genossen. Ich werde sie sehr vermissen und neidisch auf die Leute blicken, die jede noch so kleine Entwicklung bei den Lütten sofort sehen.

Mit meinen Eltern habe ich ebenfalls viel Zeit verbracht. Wir haben abends viel gegrillt und lange beieinander gesessen. Die Zeit ging viel zu schnell vorbei, aber es war trotzallem eine gut ausgefüllte Woche.

Kwa heri, eure Jenni
Sonnenuntergang am Hohnensee

Sonntag, 8. Juli 2012

3 Mädels in Hannover, ein Flip-Flop und 39 Jahre




Was haben denn diese Sachen gemeinsam? Richtig, meinen Aussendungsgottesdienst am 1. Juli in Hildesheim. Gemütlich sind wir (Katja, Bekka und ich) am Samstag früh in Haiger losgefahren, sodass genug Zeit zum shoppen in Hannover blieb. Die Beiden waren noch nie in Hannover und da musste ich ihnen doch die Geburtsstadt meiner Eltern präsentieren ;)









 Voll beladen sind wir mit der S-Bahn nach Laatzen zu unserer Unterkunft gefahren und wurden dort mit sehr leckeren Essen empfangen.
DANKE MATTHIAS!!!


Am Sonntag fand mein Entsendungsgottesdienst in meiner Gemeinde in Hildesheim statt. Ich habe mich über so viele Leute gefreut, die wegen mir gekommen sind. Und es war wirklich schön. Den Gottedienst haben Mitarbeiter von Diguna mitgestaltet. Mein alter Hauskreis und die SMD waren auch vertreten. Ich habe einen Flip-Flop bekommen. Den anderen Schuh erhielt meine Gemeinde, damit ich immer weiß, wenn´s in Afrika stressiger wird, dass man auf 2 Schuhen besser gehen kann; und dieser andere Schuh ist meine Gemeinde, die im Gebet hinter mir steht.
Liedbeitrag der SMD´ler
Der Mitarbeiter von Diguna erzählte in seiner Predigt von einem ehemaligen Maxi, der für 39 Jahre bei Diguna hängen geblieben ist. Ich bin ja auch als Maxi für 2 Jahre angestellt und kann beliebig verlängern. Promt wurde mir zugesagt, dass ich auch für 39 Jahre bleibe, sofern es Gottes Wille ist. Aber da habe ich andere Pläne. Meine Eltern würden mich auch gerne nach kürzerer Zeit wiedersehen... 
Am Sonntag nachmittag und Montag traf ich mich mit vielen Bekannten und hatte eine super gesegnete Zeit in good old Hildesheim. Danke für die Gespräche, das Essen, die Spaziergänge und die Geschenke. Es ist schön, euch zu kennen und zu wissen, dass ihr an mich denkt!

Zurück in Haiger hat mich die Schulungswoche der Midis und IJFD´ler erwartet. 32 Leute waren zu Gast da. Dadurch wurde mancher Arbeitstag etwas länger, aber auch intensiver mit Gesprächen gefüllt. Jetzt kenne ich auch die 3 Kurzzeitler, die auf meine Station kommen.

Mehr von der Schulungswoche schreibe ich im nächsten post.

Kwa heri, eure Jenni

Donnerstag, 28. Juni 2012

Just a little bit kiswahili

Einfach aus Langeweile schreibe ich hier einige Wörter, Sätze, die ich im Unterricht gelernt habe. Wer mehr erfahren möchte, schreibt mich bitte an! (Tafadhali niandike!)

 

Habari yako?                 Wie geht es dir? (wörtlich: deine Neuigkeiten?)
Mzuri (sana).                 (sehr) gut.
Unatoka wapi?              Wo kommst du her?
Ninatoka Ujerumani.    Ich komme aus Deutschland.
Unafanya gazi?             Was arbeitest du?
Mimi ni mwalimu/mkulima/...  Ich bin Lehrerin/Landwirt/....

Matunda: Früchte:
ndizi   Banane
nazi     Kokosnuss
zabibu     Weintrauben
tufaha       Apfel
nanasi       Ananas

wanyama:   Tiere

Kuku      Huhn
mbuzi     Ziege
paka        Katze
mbwa      Hund
ng´ombe Kuh
kondoo    Schaf
punda      Esel

Hakuna Mungu kama wewe: Es gibt keinen Gott so wie du!

Montag, 25. Juni 2012

Waldspaziergang mit deutschen Tieren











Schon vor längerer Zeit war ich nachmittags im Wald. Ich suchte eigentlich einen See, doch ich hatte mich verfahren und war an einer anderen Stelle in den Wald gegangen, als ich eigentlich wollte. Aber egal. Ich las am Anfang des Waldes ein Schild, dass die Wildschweine Frischlinge haben und deswegen besonders gefährlich seien. Man solle auf keinen Fall den Weg verlassen. Ich hatte daher während des Spaziergangs die Ohren gespitzt, damit ich sofort die Flucht ergreifen kann, sobald ich das Grunzen höre. Aber von den Wildschweinen habe ich keinen Mucks vernommen, sondern Rehe und einen Fuchs beobachten können.
ein Fuchs im Gebüsch
 Es war für mich so ein Geschenk, dass ich in dieser Vorbereitungszeit auf Afrika noch deutsche einheimische Tiere sehen und fotografieren konnte. Besonders viel Geduld brachte ich beim Fotografieren des Schmetterlings auf. Lange Zeit stand ich bewegungslos im Gras, bis sich dieses kleine Insekt auf ein Blatt in meiner Nähe niedergelassen hatte, sodass ich es gut fotografieren konnte. Leider kann ich nicht sagen, was es für ein Schmetterling ist :)

 Am Ende hatte ich einen kleinen See im Wald gefunden. Das war aber nicht derjenige, zu dem ich wollte. Aber letztendlich war dieser Nachmittag zu etwas Besonderen geworden. 


Alltägliches und Neues!

Nach über 10 Monaten habe ich mich entgültig eingelebt und vieles scheint alltäglich und normal zu sein: der Arbeitsablauf, das Essen, das Team-Leben und das "Abendprogramm". Aber dann gibt es auch wieder Situationen und Ereignisse, die neu und prägend sind. Ich habe mich sehr gefreut, als meine Eltern zu Besuch da waren und ich ihnen mein neues Zuhause zeigen konnte. Es gab sehr vieles zu bereden. <><

Seit Anfang des Monats bin ich in der laundry am Arbeiten. Ich kümmere mich um die Wäsche für den Haushalt, des Teams (ca. 8 Leute) und gelegentlich der 7 Kenianer. Dort gefällt es mir wesentlich besser als in der Küche, wo es manchmal etwas hektischer zuging und man die Uhr im Blick haben musste, damit das Essen pünktlich auf dem Tisch steht. Jetzt kann ich in meinem Tempo arbeiten und mit den Gedanken umherschweifen.
Die Kiswaheli-Kenntnisse gehen sehr gut voran. Mind. 2x die Woche lerne ich mit Max. Wenn die Kenianer da sind, versuche ich mich auch, mit ihnen in kiswaheli zu sprechen. Oh lala, das führte schon zu manchen Lachanfällen, wenn ich mich stark verprochen habe. Aber aus Fehlern lernt man...

Am Wochenende waren wir Maxis in einem Natur-Erlebnisbad die einzigen Gäste. Es hat geregnet, aber trotzdem haben wir Volleyball gespielt und waren schwimmen :) Wenn die Sonne zwischendurch hervorkam, war es besonders schön. Mit uns ist Beth aus Kenia gekommen. Im Gottesdienst am Sonntag habe ich die Predigt für Beth ins Englische übersetzt. Es war sehr lustig (vllt. für die umliegenden Gäste etwas nervig), dass die Predigt in Englisch und zur anderen Seite in Französisch übersetzt wurde. Eine Freundin von Priscille aus Frankreich war ebenfalls im Gottesdienst und somit konnte Priscille auch 100% der Predigt verstehen.

Die Planungen für meinen Entsendungsgottesdienst liefen in den letzten Tagen auf Hochtouren. Der Gottesdienst ist am 1. Juli. In der kommenden Woche müssen wir die Lieder noch einlernen :) Gebetskarten habe ich auch erstellt (mit der Hilfe von Peter, einem Diguna-Mitarbeiter). Ich werde die Karten zum Gottesdienst mitbringen. Wer leider nicht kommen kann, dennoch eine Karte haben möchte, der kann mich anschreiben. So kann ich dir eine Karte anderwertig zuschicken!
Mein Flug für den 3. August ist gebucht. Jaja, ich bin so happy, dass ich nicht alleine, sondern mit Max fliegen kann. Sonst wäre ich bereits in Frankfurt überfordert und würde nicht zeitig den richtigen Flieger bekommen.

Für´s erste ist das der neuste Überblick.

Kwa heri, eure Jenni (noch) aus Haiger!

Donnerstag, 14. Juni 2012

Der ganz normale "Wahnsinn"

Hinter mir liegt ein langes, anstrengendes Wochenende. Es fand von Freitag auf Samstag ein Infoseminar statt, zu dem Interessenten aus ganz Deutschland (die Mehrheit waren Schwaben) gekommen sind und Infos über Diguna und deren Einsatzmöglichkeiten informiert haben. Vor gut einem Jahr habe ich auch an einem Infoseminar teilgenommen; und was ist bei raus gekommen? -ein 2+-Jahresvertrag!
Klasse 3 mit Karin und Rüdiger
Ich habe bereits vor längerer Zeit an einer Schulveranstaltung teilgenommen. Dafür sind die Schülerinnen und Schüler einer dritten Klasse in die Zentrale gekommen und haben innerhalb von 4 Schulstunden Informationen über Kenya, das Leben der Einwohner, das Leben als Missionare und auf einer Station erhalten. Zwischendurch sangen wir Lieder in kiswahili oder spielten Spiele.Das Programm ging von einem Missionarsehepaar (Karin und Rüdiger) aus, die imHeimaturlaub in Deutschland sind und deren Tochter in eben diese 3. Klasse geht. Das ist die Familie, die mich auf ihrer Station haben wollte und zu denen ich nun auch gehe. Mir hat die Arbeit mit den Kindern sehr viel Spaß gemacht.- So viel Spaß, das ich sogar in der Sonntagsschule von Karin und Rüdigers Gemeinde ein ähnliches Programm vor 2 Wochen mitgstaltet habe.
Belohnungseis nach erfolgreichem Lernen
Das Leben in der Station verläuft ansonsten auf normalen Bahnen. Ich bin oft in der Küche. Seit Anfang des Monats darf ich mich um die Wäsche kümmern. Das ist ein Erlebnis, wenn die Wäsche von 6 Maschinen nach einem Tag trocken sein muss (bei Regen im Wäscheraum), weil dann die nächste Ladung Wäsche kommt. Das heißt Glaube und Bete. Und es hat funktioniert! Abends sitze ich hin und wieder mit meinem Kenya-Kollege Max zusammen und lerne kiswahili. Max ist der einzige, der auch nach Kenya fliegt. Die anderen Maxis fliegen in den Tschad.

So, das nächste Mal nehme ich mir mehr Zeit für einen ausführlicheren Bericht.
                                                              Bleibt gesegnet, eure Jenni

Sonntag, 20. Mai 2012

Kurze Woche und langes Urlaubswochenende

Die letzte Woche war durch das verlängerte Himmelfahrtswochenende sehr kurz. Freitag habe ich wegen des Missionstages frei bekommen. Daher konnte ich mit Sack und Pack nach Darmstadt zu Christina in den "Urlaub" fahren. Und das war wirklich ein Urlaub. Ich hab schon ewig nicht an einem Stück gegammelt. Wir waren viel spazieren (Wald, Stadt), mit dem Radl unterwegs, auf dem Balkon in der Sonne gelegen und geredet. Die Sonne war so perfekt, dass ich etwas braun an den Armen und Gesicht geworden bin :)
Auf Seiten der Missionsleitung gab es nun auch eine Entscheidung. Ich werde auf die Station Ngechek, Nahe Eldoret, Kenia geschickt. Auf der Station ist ein Waisenheim für HIV-kranke Kinder (http://www.diguna.de/ngecheck.html). Ich werde die deutschen Kinder unterrichten (es gibt 5 schulpflichtige Kinder und eine Lernhelferin, mit der ich zusammenarbeite). Wenn sich die Gelegenheit ergibt, möchte ich mit auf Schul- oder Gefängniseinsatz gehen. - Aber das ergibt sich noch früh genug, wenn ich erstmal da bin.
Das ich auf diese Station komme, ist eine Gebetserhöhrung, weil sich eine Familie aus Ngechek im Herbst eine Lehrerin gewünscht hat und dann kam meine Bewerbung ins Haus. Diese Familie ist bis Mitte Juli im Heimaturlaub und ich konnte die Kinder bereits kennen lernen. Bei den Eltern kann ich mir, wenns in die Endphase der Vorbereitungszeit geht, Tipps einholen, was ich unbedingt einpacken muss und was ich in Deutschland lassen soll :)


Leider hatte ich meine Kamera in Haiger liegen lassen. Daher habe ich keine Fotos aus Darmstadt.
Die beiden Fotos sind abends aufgenommen worden und zeigen einige Mitarbeiter. Wir haben uns noch nach dem Abendessen getroffen, um gemeinsam in die Stadt zu gehen und dort Eis zu kaufen.
So schee is das Leben in Haiger !!!

Donnerstag, 10. Mai 2012

George Verwer

Das Missionsfest

Am Sonntag fand endlich das langersehnte Missionsfest statt. Samstag abend startete das Missionsfest mit einem Jugendgottesdienst, an dem ca. 300 Jugendliche teilgenommen haben. George Verwer, der Leiter von OM (Operation Mobilisation), schaffte es mit einer spritzigen Predigt, dass am Ende des Gottesdienstes 40% der Jugendlichen aufgestanden sind, um sich im Gebet senden zu lassen (zumindest vor Gott "Here I am! Send me!"). Was ich aus der Predigt mitgenommen habe, war, dass ich jederzeit dankbar sein soll. Georger Verwer prägte den Satz "Thank God, that elephants can´t fly", weil ihm einmal eine Taube auf den Anzug geschissen hat. Tja, die einen schimpfen auf die Taube und die anderen danken Gott. Wer von diesen Beiden willst du also sein?

Mitarbeiter der Heimatzentrale
 Ich war am Samstag die Pensionsmutter, die den 40 Schlafgästen ihre Unterkunft gezeigt hat. Besonders gefreut habe ich mich über den Besuch meiner Namensschwester Jenny am Samstag und meiner Eltern am Sonntag. Sonntag war der Gottesdienst mit ca. 700 Gästen sehr gut besucht. George Verwer predigte am Vormittag und am Nachmittag. Es wurden die Missionare auf Heimaturlaub und deren nächsten Projekte sowie die Maxis vorgstellt. Vor der versammelten Gemeinde wurden alle Missionare, die im Juli/August ausreisen, entsendet; auch wir Maxis waren mit dabei. Das hat mir gezeigt, dass ich auch ein wirklicher Teil von DigunA bin. Nach dem Nachmittagprogramm gab es ein riesen Kuchenbuffet und dann begann das Abbauen. Schon nach 2,5 Stunden war alles fertig und wir konnten früh ins Bett gehen.

Aber vor dem Missionsfest gab es viel erledigen. Für die Schlafgäste mussten die Zimmer geputzt, Matratzen geschleppt und Großeinkäufe erledigt werden. Ich war die meiste Zeit in der Küche zugange. Für die Gäste, die seit Dienstag step by step eingetrudelt sind, gab es viel zum Kochen (Mittagessen), sodass ich hier mithelfen musste. Samstag vormittag ging die "Post ab". Ich blieb mit 4 Mädels in der Küche zum Salatmachen zurück; der Rest ist in die Gemeinde zum Aufbauen gefahren.

Proben am Maifeiertag
Am Maifeiertag hat das A-Team mit drei Maxis die Lieder für den Gottesdienst eingeübt. Gar nicht so einfach, wenn die Deutschen alles vorher eingeplant haben wollen und die Kenianer spontan handeln :) Aber das Ergebnis übertraf alle Erwartungen.

Am 30.04 war ich noch mit dem A-Team in einer Gesamtschule in Haiger. Für jeweils eine Stunde haben die Kenianer den Schülern was über das Land, die Regierung, ihren Glauben erzählt und Lieder gesungen. Eine Woche zuvor war ich auf einem Tageseinsatz in einem Gymnasium. Dort habe ich hier und da übersetzen müssen und die Powerpoint-Präsentation bedient. In allem war es spannend zu sehen, wie die Kenianer mit den Schülern interagieren und ihnen das Evangelium nahe bringen; nicht durch die hochgehobende Bibel, sondern durch persönliches Zeugnis. Ich werde in Afrika auch an Schuleinssätzen mitmachen wollen. Dafür ist das hier das perfekte Training für mich.
 An den Wochenenden bin ich wie immer viel unterwegs: Eisessen in Herborn, bei Gottesdiensten mit dem A-Team unterwegs, Eisessen in Haiger, im Garten sitzen oder im Wald spazierengehen.
In meiner freien Zeit muss ich auch Suaheli lernen. Eigentlich ist die Sprache einfach zu lernen, weil sie logisch aufgebaut ist und über weniger Ausnahmen als deutsch oder französisch verfügt. Aber dennoch ist es eine Herausforderung. Zwei Stunden in der Woche haben wir Unterricht. Je nach dem zeitlichen Apsket werde ich mich mit Max (einem der Männer in unserem Team) zusammen setzen und lernen. Die anderen Maxis müssen sich mit französisch rumschlagen ;)

In diesem Sinne, kwa heri, bis zum nächsten Mal!!!

Samstag, 21. April 2012

3. Woche: Schulungswoche, wie sie im Bilderbuch steht!

Wie bereits letzte Woche angekündigt, fanden von Montag bis heute Schulungen statt. Wir hatten immer von 8:30 bis 17 Uhr Veranstaltungen (z.B. Kulturschulung, Suahelie-Unterricht oder Gesundheitsaufklärung). Mit uns fünf Maxis saßen 11 Midis (die sind von 3 Wochen bis zu einem Jahr in Afrika) im Kurs, darunter war ein Ehepaar mit ihren zwei Kinder. Jetzt ist der Kopf total voll. Ich brauche das Wochenende, um diese vielen Gedanken zu sortieren und die ersten Vokabeln zu lernen.
Das A-Team (7 Afrikaner, die für Gemeinde- und Schuleinsätze in Deutschland sind) ist am Dienstag angekommen. Zusammen mit den Afrikanern, Midis und Mitarbeitern waren wir ca. 30 Leute zum Mittagsessen. - also ganz schön viele Leute. Zum Glück musste ich in dieser Woche nicht in der Küche helfen, sondern saß in der Schulung.


Letzten Samstag hatten wir Mädels aus dem Team (wir drei Maxis, Simona aus Rumänien und Katja, die Sekretärin) eine Radtour in das 7-km entfernte Dillburg gemacht.
Mit den  baisikeli (suahl.: Fahrrad) quälten wir uns so manchen Hügel hoch. In der Stadt haben wir uns Eis und Kaffee gegönnt. In Dillenburg gibt es den Wilhelmsturm (siehe rechts) auf dem ehemaligen Schlosshof. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und das Lahn-Tal.

Am Sonntag ging es dann entdeckermäßig weiter. Wir sind abends nach dem Abendbrot in Haiger spazieren gegangen. Durch den Wald ging es steil bergauf zum Eduardsturm, von dem man die ganze Stadt überblicken kann. Man hatte auch einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang. Auf dem linken Blick kann man das Gebaäude von Diguna links vom OBI sehen. Rechts sind Bekka und ich von der untergehenden Sonne erleuchtet :)




Donnerstag, 12. April 2012

2. Woche: Großeinkauf und Feueralarm

Gestern habe ich zusammen mit Rebekka einen Großeinkauf gemacht. Zusammen mit 2 Einkaufswagen haben wir eine Einkaufsliste von einer Din-A4-Seite abgearbeitetet. Es sah schon lustg aus, wie wir mit den überfüllten Wägen eine Kasse in Beschlag genommen haben. Es wurde extra eine neue Kasse für die "normalen" Kunden aufgemacht. Der Einkauf ist nun für die nächste Woche, wenn das A-Team und die Midis aus dem Vorbereitungskurs mit dabei sind. Dann wird das Haus proppevoll.

Und heute morgen sind wir vom Feueralarm geweckt worden. Es war zum Glück nur ein Fehlalarm, weil beim Feueranmachen für die Heizungsanalage nun mal etwas Qualm entsteht. Der empfindliche Melder hat uns alle kurz vorm Weckerklingeln um 6:25 aus den Federn geschmissen - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich stand, nachdem ich aus dem Hochbett runtergekrabbelt bin, mit verdutzen Blick im Raum, hatte mir ne Decke umgeschlungen und dann meine Hose angezogen. In den kurzen Schlafklamotten wollte ich nicht nach draußen gehen. Nachdem die Feuerwehr alles begutachtet hatte, durften wir wieder ins Haus und den Tag beginnen.

Montag, 9. April 2012

1. Woche

In der ersten Woche ist unheimlich viel passiert. Ich musste erstmal mit Sack und Pack nach Hessen reisen, meine Bettgenossin kennen lernen und mich häuslich einrichten (übrigends: meine Zimmergenossin, die Bekka, ist eine ganz nette und lustige Person). Naja, von ganz viel Input und Organisation schlackerten mir die Ohren. Seit Dienstag bin ich offiziell eine Haigerin, d.h. mein Erstwohnsitz ist in Haiger. Außerdem bin ich eine Digunesin, so nennen sich die Mitarbeiter bei DigunA e.V.
Zwei Tage habe ich im Haushalt mitgearbeitet. Ich musste immer hin- und herrennen, weil ich entweder Materialien nicht gefunden oder vergessen hatte. Meine Hauptaufgaben waren putzen, putzen, kochen und putzen (Bäder, Böden, Kaffeebohnen). Der Kaffee wird unbearbeitet angeliefert und für das Missionsfest geputzt und geröstet. Bei dem Putzen der Bohnen hatten wir den meisten Spaß, wie wir da in der Küche saßen und gelacht haben, wir drei, Bekka, die Französin und ich.

Die unbereitete Kaffee-Bohne aus Kenia

 Wir drei sind mit zwei Männern in der Vorbereitungszeit für Afrika. Im August wollen wir nach Afrika, um mit unserem Beruf in die Mission zu gehen. Bin mal sehr gespannt, wie die Tage nach Ostern aussehen, wenn das Freizeit-Feeling abflaut. Im Moment fühle ich mich wie auf einer Freizeit, nach Art "studikon" oder Leitertage.